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App: 25 Jahre KUNST+PROJEKTE Sindelfingen e. V.

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Hohenkarpfen
750 Bilder für Sindelfingen
mit
Camera Obscura

Andreas Hauser, Goldschmied
|
2011 
liberalis ·
die Freiheit betreffend · Tanz des Verstehens
pursuit of liberty · persuit of happiness
12 November 2011 - 15 Januar 2012
Galerie der Stadt Sindelfingen
Marktplatz 1
71063 Sindelfingen
Tel. +49 (0) 7031 943 25
Anfahrt
Kurator: Ingrid Burgbacher-Krupka
Dieses Kunstereignis findet zwar im institutionellen Rahmen des Kunstmuseums statt,
greift aber mit einer Reihe von Interventionen und Situationen in das heute aufgewühlte Gemeinwesen ein.
So wird u. a. in zwei wissenschaftlichen Archiven die grundlegende Epoche jüngster Geschichte,
vom Widerstand in der Nazizeit bis in die frühen 1960er Jahre, beleuchtet und durch Disputationen
(Reden zur Verteidigung von Thesen) bis in die Jetztzeit fortgesetzt.
Das Projekt ist in drei Blöcke gegliedert: Kunstausstellung,
wissenschaftliche Disputatio und Archive, Performance. Die drei Bereiche sind miteinander
verwoben und durchdringen einander im Sinne ‚kultureller Diplomatie’.
Kunstpositionen Artists
Ai Weiwei (Beijing)—>,
Bani Abidi (Karachi/Mumbai)—> ,
Alessandro Balteo Yazbeck & Media Farzin
(Caracas/New York),
Alfred Behrens (Berlin),
Nikhil Chopra (Mumbai),
Yona Friedman (Paris),
Alicja Kwade (Berlin),
Marcus Steinweg (Berlin),
Johannes Wald (Berlin/Sindelfingen)—>
Wissenschaftliche Betrachtung
Disputatio: Prof. Dr. Lars Feld,
Direktor, Eucken Institut, Freiburg im Breisgau
Disputatio: Wolfgang Klotz,
Vorsitzender des Vorstands,
Vereinigte Volksbank AG
Böblingen
Installation: Walter
Eucken Institut—>
‚ORDO –>Constitutio in Libertate’,
Freiburg im Breisgau,
mit Zeichnungen von Leonhard Miksch
(1901 - 1950)
Installation: Archiv
des Liberalismus—>
Gummersbach
Performance
Nikhil Chopra (Mumbai): Gedankenfreiheit,
Interweaving Performance Cultures
(22 Stunden)

Prof. Dr. Lars Feld (li.), Wolfgang Klotz (re.), Nikhil Chopra
(hinten/back)
Gestaltung: Dirk Dassow
Fotonachweis: Karl Peter Krenkler,
Konrad Burgbacher,Tarek Musleh,
Otto Pannewitz
Mit freundlicher Unterstützung:
Karl Peter Krenkler 

Medien:
Kulturfinder
Baden-Württemberg —> |
2011
liberalis ·
die Freiheit betreffend · Tanz des Verstehens
Der Freiheitsimpuls in Kunst und Gemeinwesen –
Pursuit of Liberty ∙ Pursuit of Happiness
Ohne Freiheit gibt es kein Streben nach Glück!
Die Themen für die jährlichen Ausstellungsprojekte von KUNST+PROJEKTE Sindelfingen e. V.
nehmen Bezug auf Zeitfragen. In diesem Jahr ist es der Freiheitsimpuls, stark angestoßen auch von dem letztjährigen
Projekt:
„… the hybrid fuels … der Hybrid befeuert“ – zwei+
Identitäten lassen ein starkes Ganzes entstehen, nicht nur technologisch auch gesellschaftlich.
Der Freiheitsimpuls als treibende Kraft, da treten als jüngste Zeitphase
künstlerischer/gesellschaftlicher Entwicklung die frühen 1960er Jahre hervor –
wie sich heute auch in der Wertschätzung der Kunstbewegungen jener Jahre zeigt
(Fluxus/Performance, Arte povera, Pop Art, Land Art, Minimal-, Conceptual Art etc.).
Kunstströmungen mit starkem programmatischen Eigensinn, aber auch von großer kreativer Offenheit
(die sich erstaunlicherweise asiatische Kunstinstitutionen heute viel kosten lassen).
Ist das Verlangen nach Freiheit in unserer Kultur heute zurückgestellt hinter Strategien
sozialer Demokratisierung? (Wobei nicht mehr die soziale Freiheit, verstanden als „Anerkennun“
(Hegel) im Mittelpunkt steht). Befinden wir uns in einem radikalen Wandel ästhetischer Qualität?
Freiheitsbestreben ohne Pathos?
Mit dem Freiheitsimpuls in der Kunst ging der Freiheitsdrang
in Wirtschaft und Gesellschaft einher. In unserem Ausstellungsprojekt „liberalis
...“ spüren wir dem Freiheitsdrang im Gemeinwesen nach und
verfolgen sozialpolitische/ökonomische Spuren. Denn es ist das Gemeinwesen,
durch das sich Künstler emphatisch individuell bewegen.

Alicja
Kwade, Teleportation
(48° 42' 29.892" N /
9° 0' 14.26" E), 2011
Einerseits wird der Freiheitsimpuls heute unter den Herausforderungen
technischer Innovationen (digitale Vernetzung) und Globalisierung wie in der
jüngsten Publikation des Philosophen Axel Honneth:
„Das Recht der Freiheit“ (einer Analyse der sozialen Sphären:
privater Nahbeziehungen, marktwirtschaftlicher Ökonomie und staatlichem
Anspruch) als gesellschaftspolitischer Antrieb beschworen, andererseits hat
er als zentraler Gedanke des Liberalismus mit der vielfachen Bedeutungsänderung
des Begriffs eine ungreifbar changierende Wertung erfahren.
Mit dem Freiheitsimpuls in der Kunst ging der Freiheitsdrang in Wirtschaft und Gesellschaft einher.
In unserem Ausstellungsprojekt liberalis werden wir dem Freiheitsdrang im Gemeinwesen nachspüren und sozialpolitische/ökonomische Spuren verfolgen.
Denn es ist das Gemeinwesen, durch das sich Künstler emphatisch individuell bewegen.
Einerseits wird der Freiheitsimpuls unter den Herausforderungen technischer
Innovationen und Globalisierung wie in der jüngsten Publikation des Philosophen Axel Honneth:
„Das Recht der Freiheit“ (einer Analyse der sozialen Sphären: privater Nahbeziehungen,
marktwirtschaftlicher Ökonomie und dem politisch staatlichen Bereich (nach
Hegel))
als gesellschaftspolitischer Antrieb beschworen, andererseits hat er als zentraler Gedanke des Liberalismus
mit der vielfachen Bedeutungsänderung des Begriffs eine ungreifbar changierende Wertung erfahren.
Wir haben zwei Forschungsinstitute eingeladen, die sich wissenschaftlich
mit dem Freiheitsimpuls auseinandersetzten: das Eucken Institut in Freiburg mit dem Schwerpunkt
Ökonomie/Sozialphilosophie und das Archiv des Liberalismus in Gummersbach mit politisch/gesellschaftlichen Akzentuierungen. Die Freiburger Wissenschaftler haben seit den 30er Jahren
im Widerstand gegen den Nationalsozialismus Freiheitsvorstellungen entwickelt,
die nach dem Krieg die Verfassung, insbesondere die Soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik
prägten. Das permanente intellektuelle Ringen um das Verständnis von dem, was Freiheit ausmacht,
was sie bedroht –, es ist die Offenheit für das Unvorhersehbare, das die Freiburger Schule des
Ordoliberalismus geprägt hat.
Das Archiv in Gummersbach, mehr politisch gerichtet, ist für unseren Kontext bedeutsam
im Sinne F. A. von Hayeks: „Die Aufgabe des Sozialphilosophen kann nur der Einfluss auf die
öffentliche Meinung sein, nicht aber die Organisation der Menschen zur Handlung“.
Wir haben international arbeitende Künstler verschiedener Generationen eingeladen.
Sie treten mit individuellen Werken hervor – poetisch, widerständig, mit ästhetischer Kraft
auch den politischen Menschen beflügelnd. Ihre Arbeiten sind medienübergreifend und keinem Stil zuzuordnen.
Zwei namhafte Ökonomie/Finanzexperten besteigen zur Eröffnung der
Ausstellung auf die für sie an den Stützpfeilern der Galerie errichtete Kanzeln und verteidigen
in einer Disputatio ihre gesellschaftspolitischen Vorstellungen. Gleichzeitig gibt der Künstler Nikhil Chopra
im angrenzenden Raum eine 22-stündige Performance „Gedankenfreiheit“.
Das Projekt findet in einem Kunstmuseum statt, der Galerie der Stadt Sindelfingen.
Die Besucher der Galerie mögen erleben, wie sich die Kunst an den sozialpolitisch/rechtlich/ökonomischen
Kräften des Gemeinwesens reibt – wie Yona Friedmans Credo: „Architecture without Building“,
Marcus Steinwegs: „Philosophie des Subjekts“, Johannes Walds skulpturale Setzungen: “studying
the greeks grace“ … Eine unvergessliche Quelle:
“… weil es die Schönheit ist,
durch welche man zur Freiheit gelangt” (Schiller).
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