Die Tätigkeit des Vereins

KUNST+PROJEKTE, der Sindelfinger Kunstverein, der vor 20 Jahren angetreten ist, um der aktuellen internationalen Kunst in unserer Stadt ein Forum zu geben, ist nun zwei Dekade in der Öffentlichkeit fest verankert. Jedes Jahr gab es meist zwei (auch im überregionalen Kunstbereich) vielbeachtete Kunstereignisse, zunächst nicht mit  der Stadt, aber für die Stadt, dann viele Jahre in konstruktiver Zusammenarbeit mit der Galerie der Stadt. Der Verein hat sich in seinem hohen Qualitätsanspruch an die Kunst nicht beirren lassen, auch wenn Teile der politischen Öffentlichkeit der Stadt dieser Kunst zunächst mit Skepsis begegneten. Mittlerweile haben die Werke der in den letzten 20 Jahren präsentierten Künstler oft Weltrang erreicht.

Kunst dieses Anspruchs ist teuer. Diese Kunst und Künstler mit einem sehr bescheidenen Budget nach Sindelfingen zu holen, war und ist sehr schwierig und nur möglich, aufgrund der Vertrauensbasis, die sich der Vereins mit Projekten, wissenschaftliche Publikationen und Kunstbüchern im internationalen Kunstbetrieb, seinem Stehvermögens und der sehr guten Kooperation mit der Galerie der Stadt Sindelfingen erarbeitet hat. Die Künstlern haben dies honoriert.

Die kulturelle Sozialisation der Bürgerschaft ist wie die Kunst selbst ein Langzeitprozess. Der Verein hat sich über die um diese Sozialisation bemüht. Seine Mitglieder kommen aus dem Dienstleistungsbereich, der Industrie, der Unternehmensberatung und sind als Ärzte, Lehrer, Ingenieure im öffentlichen Leben verankert. Ein solcher Verein bedarf des wirtschaftlichen und politischen Zuspruchs.

Welchen Stellenwert haben diese KunstProjekte für die Stadt Sindelfingen und das industrielle Umfeld?

Eine moderne Industriestadt wie Sindelfingen mit dem Daimler Mercedes Benz Werk und Technology Center, IBM, HP, den Modecentern, um nur einige der weltweit herausragenden Wirtschafts- und Forschungsstätten zu nennen, bedarf der Kunst und Kultur, um nicht der Provinzialität zu verfallen. Ein Kunstverein mit dem Anspruch, die Bürger an die aktuelle Kunst auf der Höhe der Zeit heranzuführen mit Ausstellungen aber gleichzeitig Theorie- diskussionen, die der Verein seit Beginn mit namhaften Kunstkuratoren, Wissenschaftlern und Künstlern gepflegt hat (erinnert sei an Bazon Brock, Klaus Bußmann, Walter Grasskamp, Rudi Fuchs, Kasper König, Otto Rössler, Peter Weibel, u.a.), ist für das Gemeinwesen Sindelfingen notwendig, um für die kulturelle Sozialisation der Bürger (auch der jüngeren Zugezogenen) zu sorgen.

KUNST+PROJEKTE hat in der bisherigen Arbeit (wir erinnern an die Präsentation "KUNST CHAOS MEDIEN" des Instituts für Neue Medien, Frankfurt) im Hinblick auf die besonders hightech-orientierte Struktur der Stadt Sindelfingen ein Hauptaugenmerk auf die Auseinandersetzung mit den Neuen Medien gelegt. Die Veranstaltung des Vereins in der Galerie setzen ein Zeichen für ein Miteinander von Wirtschaft und Stadt.

Ein Kunstverein muss unabhängig, fachlich kompetent und eigenverantwortlich die Bürger an das Wesen der Kunst heranführen. Ein solcher Prozess sollte nicht vor kontroversen Reaktionen halt machen, wie die praktische Arbeit von KUNST+PROJEKTE über die Jahre gezeigt hat. Wissensaneignung und eigene Meinungsbildung sind konstitutiv für die Bürger in einem demokratischen Gemeinwesen.

Kunst als schöpferische Kraft schließt Unterhaltung / Erlebniswert / Bildung / städtische Repräsentation / Kommunikation in weitem Sinne ein. Wie unterhaltsam auch ein anspruchsvoller Diskurs in der Kunst sein kann, hat hier Prof. Dr. Bazon Brock vorgeführt:

Einzug in die universale Kathedrale
der Kommunikation

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