Alberto Simon

1961 in São Paulo, Brasilien geboren.
Lebt von 1980 bis 1984 in New York, von 1985 bis 1990 Studium der bildenden Kunst an der HdK Berlin. 1993-94 Fotodokumentation über Beduinen in den Wüsten Negev und Sinai. 1999 entsteht der Dokumentar- film „Our Lady on the Rocks“ in Butte-Montana, USA. Im Jahr 2000 bekommt er das Arbeitsstipendium der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin.
Lebt und arbeitet in Berlin.

Ausstellungen (Auswahl):

  • 2000 - KunstBank, Galerie
              der Senatsverwaltung
              für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin.
              Heimat Kunst, Haus der Kulturen der Welt, Berlin

  • 1999 - Acima do Bem e do Mal, Paço das Artes, São Paulo

  • 1998 - Reservate der Sehnsucht, Unionsbrauerei, Dortmund
              Vom Zelt ins Haus, Museum für Völkerkunde, Zürich
              Along the Love Highway, ICBRA, Berlin

  • 1996 - Jacob Blaustein Institute for Desert Research, Israel

  • 1995 - Museum für Völkerkunde zu Leipzig

  • 1993 - Institut für Arabistik, FU Berlin

  • 1992 - 37 Räume, Kunstwerke, Berlin
              Jüdisches Museum, Berlin

  • 1990 - Berlin in London, Royal Academy of Arts (School)

  • 1989 - Wiensowski & Harbord, Berlin

DE HAVILLAND 106 COMET

Bereits Mitte der 30er Jahre erkannten die Konstrukteure von Flugzeugmotoren, dass herkömmliche Kolbenmotoren beim Flugzeugantrieb in spätestens 5-7 Jahren ihr Leistungslimit erreicht haben würden, denn mit steigender Leistung waren immer mehr Kolben mit komplizierten Gestängen sowie immer größere Propeller mit mehr Durchmesser notwendig. Einen Ausweg bot das Düsentriebwerk, das große Mengen Luft ansaugt, verdichtet, zündet, dann unter hohem Druck nach hinten ausstößt. Ein düsenbetriebenes Flugzeug erreicht darüber hinaus Geschwindigkeiten und Flughöhen, die denen der Propeller- maschinen weit überlegen sind.

 
WORLDWIDE 1998, Lambda print 55 x 105 cm

Der Flugzeughersteller De Havilland aus Großbritannien wagte sich als erster an die Entwicklung eines Passagierjets. Das Projekt wurde von der britischen Regierung finanziell unterstützt.

Am 27. Juli 1949 unternahm der Prototyp der Comet seinen Jungfernflug. Damit sicherte sich De Havilland einen Vorsprung von Jahren gegenüber der Konkurrenz.


Am 2. Mai 1952 wurde das Jetzeitalter eingeleitet, denn an diesem Tag begann auf der Strecke London - Johannesburg der Einsatz der Comet 1; bei der Landung in Johannesburg befanden sich 20000 begeisterte Schaulustige auf dem Flughafen.  Am 2. Mai 1953, also genau ein Jahr später, zerbarst nach dem Start in Kalkutta eine Comet in der Luft. 43 Insassen fanden bei dem Unglück den Tod. Als Ursache für diesen schweren Unfall wurden starke Turbulenzen beim Durchfliegen einer Gewitterfront angegeben.  Am 10. Januar 1954 stürzte eine Comet nach dem Start von Rom bei der Insel Elba ins Mittelmeer und riss 35 Insassen mit in den Tod. Nach dieser Katastrophe erhielt die Comet ein generelles Startverbot, das aber nach zwei Monaten wieder aufgehoben wurde, weil man keinen technischen Defekt an dem Muster entdecken konnte. Die Unfallserie riss dennoch nicht ab.

Nur zwei Wochen später stürzte am 8. April nochmals eine Comet in der Nähe der Stromboli-Inseln ins Mittelmeer. An diesem Tag wurde dann endlich der Comet die Musterzulassung entzogen. Eine großangelegte Untersuchung der möglichen Ursachen - die erste dieser Art überhaupt - schloss unter anderem die Bergung der Wrackteile vom Mittelmeerboden und das Zerstören einer intakten Comet ein. Das Ergebnis - Materialermüdung der Rumpfkonstruktion infolge der hohen Druckbelastung beim schnellen Steig- und Sinkflug - ist allen anderen interessierten Flugzeugherstellern gratis zur Verfügung gestellt worden.

Es dauerte bis zum Herbst 1958, als die verbesserte Comet 4 den Liniendienst aufnehmen konnte; damit musste das Jetzeitalter zum zweiten mal beginnen. Zu diesem Zeitpunkt boten die Hersteller Boeing und Douglas aus den USA bereits modernere Jets, und dadurch hatte die Comet das Rennen um die Weltmärkte entgültig verloren.  Die Comet war eine bahnbrechende Konstruktion, die bis heute als Mutter aller modernen Verkehrsflugzeuge gilt. Eine militärische Version, der Seeaufklärer und U-Bootjäger Nimrod, befindet sich noch heute im Dienst der RAF, und wird voraussichtlich bis zum Jahr 2010 eingesetzt werden.

"As it turned out, the Comet came and went, very much like the spectacular celestial apparition it was named after. In that sense it lived up to its name, and left on its blazing trail a few lessons that had to be learned the hard way."
[Isidor Neuhaus: “Bauhaus and Beyond”, Yale University Press, 1972]

Von: “Alberto Simon”
 <fantasimon@snafu.de>

 

 

 

 

 

 


Sindelfingen 2000